Dienstag, 20. August 2019

Hitze

Erst mit der aktuellen Hitze hier draußen merke ich, wie fett ich eigentlich bin.
Wenn man dünner ist, friert man schneller; man fängt aber auch nicht sofort an zu schwitzen wie ein Schwein.
Man kann kürzere Sachen anziehen, ohne auszusehen wie ein Walross.
Ich weiß nicht, was die letzten Wochen vor Semesterende passiert ist, aber der Status bleibt: Ich kann einfach nicht aufhören zu fressen.
Eben gerade stand ich vor meinem Bücherregal auf der Suche nach etwas zu lesen. Ich - Germanist durch und durch - habe natürlich nichts, was normaler, langweiliger Unterhaltungsliteratur gleich kommt, sondern müsste eigentlich mal Arnes Nachlass oder Der Prozess fertig lesen. Mache ich es? Nein. Denn ich versuche es nicht einmal. Immer wieder denke ich mir, heute ist mir das zu anstrengend, das mache ich morgen. Ja, und was mache ich am nächsten Tag?
Genau.
Nichts.
Chinesisch wollte ich lernen - habe nichts gemacht.
Wollte dafür sorgen, dass ich das, was ich gelernt habe, im Langzeitgedächtnis behalte; ergo fast täglich nochmal alles durchgehen, zumindest am Angang - habe nichts gemacht.
Ich hasse mich. Würde am liebsten den ganzen im Bett liegen und fressen und nichts tun.
Und fressen.

Himmel, im Moment bin ich wieder so weit, dass ich mich am liebsten umbringen würde.

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